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Beschäftigung durch Futtersuche

Eine der meisten Krankheiten von Sittichen ist die Verfettung. Oft werden nur überfüllte Futternäpfe mit dick machenden Körnern in die Voliere gestellt.  Sicher kann man mit einer "gesünderen" Ernährung da schon einiges bewirken. In der freien Wildbahn jedoch, müssen die Vögel meist sehr grosse Strecken fliegend zurücklegen, bevor sie in ein nahrhaftes Gebiet gelangen. Bei unserer Volierenhaltung ist dies jedoch nicht möglich, denn auch noch so eine grosse Voliere ist begrenzt. Meist ist sogar das Gegenteil der Fall, oft werden die Futternäpfe noch so angebracht, dass die Vögel diese Problemlos erreichen können. Sie sollen ja nicht Hunger leiden müssen. In ein paar Jahren werden solche Vögel dann dem Tierarzt vorgestellt mit Leberproblemen, Verfettung, Lipomen etc.. Auch Vögel, welche sich selber Rupfen oder sehr oft schreien, weil es ihnen zu langweilig ist.

Und genau hier müssen wir etwas ändern. Man soll die Vögel ja nicht hungern lassen, aber sie sollen für ihr Futter "arbeiten".  

Deshalb habe ich angefangen, das Könrerfutter in mehrere Futterschalen aufzuteilen. Alle diese Schalen sind nur leicht gefüllt, also nur den Boden leicht bedeckt. Es soll nur soviel Futter verwendet werden, welches den Tagesbedarf für die Anzahl Vögel deckt. Diese Schalen werden dann in der ganzen Voliere verteilt.

 

Es ist jedoch sehr wichtig, dass am Anfang auch an der Stelle eine Futterschale steht, an welcher schon vorher eine gestanden hat. Denn nicht jeder Vogel findet gleich die neuen Standorte, und eben, hungern sollen sie ja nicht. 

Es gibt aber immer sehr schlaue Vögel, welche dem Menschen schon beim Verteilen der Schalen zuschauen. Diese cleveren Sittiche suchen danach schnell die neuen Orte auf. Und die anderen Vögel schauen es den Cleveren ab. So werden alle schnell merken, dass die Futterschalen an neuen Orten stehen. 

In der ersten Zeit stellt man die vielen Schalen immer an den gleichen Ort, sicher eine Woche lang. Bis dahin haben wohl alle Vögel gemerkt, dass es mehrere Futterstellen hat. Als nächsten Schritt wird nun eine - bei sehr vielen, wie bei mir auch zwei bis drei - Schalen verstellt. Nun müssen die Vögel wieder von Neuem herausfinden, wo sich das Futter befindet. So müssen die Vögel sich mehr bewegen und auch die Kopfarbeit wird gefördert.  

 

Die Schalen können erhöht oder auf dem Boden angeboten werden. Auch Schalen, welche angeflogen werden müssen, sind eine tolle Beschäftigung. Es ist darauf zu achten, dass die Schalen nicht von Kot verschmutzt werden, auch wenn sie täglich gereinigt werden sollten. Man kann in die Futterschalen auch etwas anderes mischen zum Beispiel Sand, Kräuter, Buchengranulat etc.. So müssen die Vögel das Futter  heraussuchen. Bei Foto Nr. 3 wurde auch etwas Futter unter den Sand gemischt. Bei solchen Futterstellen sollte jedoch auf gute Hygiene geachtet werden.

Schnell haben sich die Vögel daran gewöhnt, dass sie ihr Futter suchen müssen. Sogar unser blinder Sven auf Foto 1 & 4 findet sein Futter. Für ihn stelle ich jedoch zwei Futterschalen immer an Plätze, an welchen er sich oft aufhält. Es ist sehr wichtig, dass darauf geachtet wird, dass auch Vögel mit einer Behinderung die Futterschalen erreichen können.

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Kommentare: 1
  • #1

    Seraina (Montag, 11 November 2019 18:08)

    Tolle Idee! Werde ich bei meinen Wellensittichen auch probieren. Sehr schöne Homepage mit vielen Informationen!