Tee in der Vogelernährung

Tee hat nicht nur für uns Menschen einen positiven Einfluss auf die Gesundheit, sondern auch für Vögel. Auch muss man nicht krank sein um Tee zu trinken.

Kräuter, welche für Tees verwendet werden, sind voll von lebenswichtigen Mineralstoffen, welche das Immunsystem des Vogels stärken. Andere wertvolle Inhaltsstoffe der Pflanzen haben heilende Wirkungen. 

Den Tee können wir täglich als Ergänzung anbieten. Aber auch als Kur oder ab und zu unterstützend. Bieten wir unseren Vögeln aber regelmässig Tee an, bringt dies einige Vorteile mit sich. 

  • Die Vögel sind sich schon daran gewöhnt, dass das Trinkwasser einen Geschmack hat.
  • Es werden viele lebensnotwendige Mineralstoffe mit dem Teewasser aufgenommen.
  • Das Immunsystem wird gestärkt.
  • Durch die Heilwirkungen verschiedener Kräuter kann, bei leichtem Unwohlsein, die entsprechende heilende Mischung angeboten werden. **
  • Unterstützend bei Krankheitsfällen angeboten werden. Bei Medikamentenabgabe durch den Tierarzt bitte immer nur mit dessen Rücksprache Tee anbieten. Kräutertees können Einfluss auf die Wirkung der Medikamente haben. (Wechselwirkung). 

** Die Gabe von Tee darf NIE den Gang zum Tierarzt ersetzen !!

Wichtige Inhaltstoffe von Kräutern und deren Auswirkung:

Ätherische Öle  wirken appetitanregend, krampflösend, verdauungsfördernd, harntreibend, schleimlösend und beruhigend.  

Bitterstoffe  wirken verdauungsfördern.

Glykosiede  wirken antibakteriell und schmerzstillend.

Flavonoide  wirken herzstärkend, durchblutungsfördernd, vitaminverstärkend und harntreibend.

Saponine wirken schleimlösend.

Gerbstoffe  wirken bei Verletzungen der haut und der Schleimhaus, aber auch bei Durchfall und Entzündungen.

Schleimstoffe  wirken reizmildernd, schleimlösend und entzündungshemmend.

 

Von wo bezieht man Kräuter?

Kennt man sich mit Kräutern aus, können diese selber gesammelt und evtl. getrocknet werden. Wachsen die heilenden Kräuter sogar im eigenen Garten, ist dies natürlich perfekt. So weiss man genau, dass die Kräuter nicht mit Schadstoffen/Pestiziden verunreinigt sind. 

Hat man diese Möglichkeit aber nicht, empfiehlt es sich, handelsübliche Teebeutel in einer Apotheke zu kaufen. Nur diese haben Arzneimittelqualität. Auch sollte man nur einzelne Kräutersorten kaufen, keine Mischungen. Fertige Teebeutel machen natürlich die Dosierung einfacher, als das Herstellen von Tee aus eigenen Kräutern. Aber ich verspreche, auch das kann gelernt werden.

 

Zubereitung

Es gibt verschiedene Zubereitungsarten von Tee. Je nach Kraut oder Wirkung braucht es eine andere Zubereitungsart. Zur Herstellung von Tee benutzt man am Besten ein Gefäss aus Glas, Steingut oder Porzellan, welches auch über einen Deckel verfügt. Wichtige Inhaltsstoffe, wie die ätherischen Öle kondensieren während der Ziehzeit am Deckel und tropfen so wieder in das Gefäss zurück.

Lose, getrocknete Kräuter sollten erst kurz vor der Herstellung des Tees zerkleinert werden. Macht man dies schon gleich nach dem Trocknen, gehen viele Inhaltsstoffe schneller verloren. Generell sollten getrocknete Kräuter nur grob zerkleinert werden und, in dunklen Gefässen und/oder im Schrank, kühl und trocken gelagert werden. Die getrockneten Pflanzen sollten innerhalb eines Jahres aufgebraucht werden. Sonst lässt die Heilwirkung nach. Für den Tee wird Leitungswasser zum Kochen (100 Grad) gebracht. Vor dem Eingiessen in den Teekrug lässt du das Wasser auf ca. 80-90 Grad abkühlen. Erst dann, die Kräuter übergiessen. Bevor man den Tee anbietet, wird das gekochte Teewasser mit ca. 500ml Leitungswasser aufgefüllt. Dies hat den Effekt, dass

  • der Tee etwas verdünnt meist besser angenommen wird
  • der Tee nur noch lauwarm ist
  • dem Teewasser so wieder Elektrolyte zugeführt werden, welche dem gekochten Wasser entzogen werden. 

Frische oder getrocknete Kräuter?

Tee kann man mit getrockneten oder frischen Kräutern zubereiten. Im Frühling und Sommer bietet es sich an, Tee aus frischen Kräutern zuzubereiten. Das Trocknen ist nur eine Form der Konservierung. Verwendet man frische Kräuter kann der Tee ganz anders schmecken und ausehen. Die Farbe ist meist viel intensiver. 

 

Dosierung

Menge pro Tasse (ca. 250ml): 

1-2 TL getrocknetes Kraut oder

2-3 TL frisches Kraut  oder

1 Teebeutel

Nach der Ziehzeit wird der fertige Tee mit etwa 500ml Leitungswasser verdünnt.  

Und bitte daran denken: Tee sollte man immer zugedeckt ziehen lassen, damit die ätherischen Öle nicht verfliegen. Das Kondenswasser am Deckel wird, nach der Ziehzeit, wieder in das Teewasser zurück geleert. 

Kräutertees können aus einzelnen frischen oder getrockneten Pflanzen hergestellt werden, aber auch als Mischungen derselben. Bitte aber auf keinen Fall fertig gemischte Teebeutel aus dem Detaillhandel einkaufen. 

Mischungen werden meist als Aufguss zubereitet. Überwiegen aber z.B. Schleimstoffhaltige Pflanzen, sollte der Kaltauszug gewählt werden. Bei Tees aus überwiegend Früchten, emfphielt sich eine Abkochung.

Tees für Vögel sollten immer ohne Zuckerzugabe angeboten werden!!

Den Tee lauwarm oder kalt anbieten.

 

Aufguss

Die häufigste Methode der Teezubereitung ist der Aufguss. Teebeutel oder gut zerkleinerte, frische oder getrocknete Kräuter werden in einer Teekanne mit kochendem Wasser (auf ca. 80 Grad abkühlen lassen), übergossen. Bei Vögeln gilt, dass die Ziehzeit um einiges länger ist, als für uns Menschen. Menschen halten sich an die Packungsangaben oder lassen Kräuter drei bis zehn Minuten ziehen. Beim Vogeltee beträgt die Ziehzeit ca. 20-30 Minuten. So lösen sich vorallem die gesunden Bitterstoffe. Für uns zu bitter - für den Vogel perfekt! 

Aufgüsse macht man aus:

Brennnessel Blätter, Holunderblüten, Kamillenblüten, Löwenzahnblättern, Salbeiblätter, Schafgarbe (das ganze blühende Kraut), Thymian etc..

 

Abkochung

Rinden, Wurzeln, Früchte oder schwerwiegende Stoffe wie die Kieselsäure (Ackerschachtelhalm), benötigen eine Abkochung oder auch Dekot genannt. 

Auch hier werden die Pflanzenteile gut zerkleinert. Danach mindestens eine bis mehrere Stunden (über Nacht) angesetzt. Das heisst, die Pflanzenteile werden zugedeckt in kaltem Wasser gelegt. Das Ganze wird dann zum Kochen gebracht und sollte 5-30 Minuten, bei kleiner Hitze, zugedeckt köcheln. Danach wird abgeseiht.

Beispielpflanzen für eine Abkochung: Ackerschachtelhalm, Baldrianwurzel, Blutwurz, Brennnesselwurzel, Löwenzahnwurzel, Hagebutten etc..

 

Kaltwasserauszug (Mazerat)

Bei schleimstoffhaltigen Pflanzen wird ein Kaltwasserauszug “Mazerat” empfohlen, da die reizlindernden Schleimstoffe hitzeempfindlich sind.

Die zerkleinerten, frischen oder getrockneten Kräuter werden mit kaltem Wasser übergossen und zugedeckt für mehrere Stunden (über Nacht) ziehen lassen. Danach wird abgeseiht. Der Kaltauszug ist fertig. Beim Kaltauszug sollten nur einwandfreie Pflanzen verwendet werden, da hier mögliche Krankheitserreger nicht abgetötet werden.

Möchte man schleimstoffhaltige Pflanzen vorallem wegen ihrer Schleimstoffwirkung nutzen, sollte der Kaltauszug gewählt werden. Z.B. beim Spitzwegerich und der Königskerze.

Pflanzen für einen Kaltwasserauszug: Huflattich, Königskerze, Leinsamen, Malvengewächse, Spitzwegerich etc.. 

 

Ackerschachtelhalm / Equisetum arvense

Ackerschachtelhalm muss als Abkochung zubereitet werden und mindestens 20 Minuten kochen. 

Nur so löst sich die gesunde Kieselsäure aus dem Kraut. Kieselsäure wirkt sich sehr positiv auf die Haut/Federn (Mauser) und Schleimhaut aus. Auf diese wirken auch die enthaltenen Mineralstoffe wie Kaliumsätze, Calcium, Magnesium, Aluminium, Eisen und Mangan.

Kalium regt die Nierentätigkeit an und fördert so die Ausscheidung von Stoffwechselablagerungen. Ev. Entzündungen der Niere werden ausgespült und überschüssige Wassereinlagerungen beseitigt.

Die durchspülende Wirkung des Ackerschachtelhalms lindert Erkrankungen die mit Stoffwechselablagerungen einhergehen und bringen den Stoffwechsel in Schwung.

Ausserdem wird ein schwaches Herz gestärkt und die Blutgefässe werden elastischer.

 

Ägyptischer Schwarzkümmel /Nigella Sativa

Er wirkt antiviral, antibakteriell, antifungal, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Die Leber und Nieren schützt er und reguliert die Verdauung. Die Samen gelten als sehr gutes Heilmittel, gibt es aber nicht als Tee zu kaufen. Nur die Samen. Ein Esslöfel Samen werden im Mörser zerkleinert und mit 200ml Wasser übergossen. 25-30 Minuten ziehen lassen.  

 

Anis

Anis, ähnlich wie Fenchel, wirkt antibakteriell und schleim- und krampflösend. Besonders bei Erkrankungen des Magen-/Darmtraktes und bei Lungenerkrankungen. Oft auch in Kombination mit Fenchel und Kamille.

 

Birke / Betula

Inhaltsstoffe: Flavonoide, Saponine, Gerbstoffe, ätherische Öle

Wirkung: Harntreibend, antibakteriell

Die Blätter und Knospen der Birke bewirken ein Durchspülen der Niere. Flavonoide, Saponine, Salicylsäureverbindungen und Gerbstoffe schwemmen Giftstoffe und überschüssige  Wasseransammlungen aus dem Körper. Dies wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus und lindert somit Erkrankungen, welche mit Stoffwechselablagerungen einhergehen. (Rheuma, Gicht). Birkenblätter wirken auch blutreinigend und bei Ödemen. Besonders bei älteren Tieren, wird die Leistungskraft des Herzens gesteigert.

 

Brennnessel / Urtica

Inhaltsstoffe: Chlorophyll, Eisen, Eiweiss, Flavonoide, Magnesium, Kalzium, Kieselsäure, Kalium, Proteine, Provitamin A, Silizium, Vitamin A und C.

Wirkung: blutbildend, blutreinigend, blutstillend, entgiftend, entzündungshemmend, schmerzlindernd, stoffwechselfördernd, verdauungsfördernd.

Der Brennnesseltee wird als Aufguss zubereitet. Die frischen (junge Blätter verwenden) oder getrockneten Blätter sollten 20-40 Minuten abgedeckt ziehen. 

Die Brennnessel ist ein kleines Wunderkraut. Die Folsäure und das Eisen regen die Blutbildung an, Kalium entwässert. Gleich wie bei der Birke wird lediglich überschüssige Wasseransammlung ausgeschwemmt. Kieselsäure wirkt sich gut auf die Haut/Federbildung aus.

Brennnesseltee kann als Trink- und Badetee angeboten werden. Als Tee hilft er auch bei Vergiftungen, als Bad bei kleinen Verletzungen schmerzlindernd und entzündungshemmend.

 

Fenchel / Foeniculum vulgare

Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Falvonoide, Magnesium, Kalium, Kieselsäure, Stärke, Vitamin A, B, C, E, K

Wirkung: schleimlösend, verdauungsfördernd, krampflösend, antiseptisch, entzündungshemmend, antibakteriell

Zubereitung: Aufguss, 20-30 Minuten Ziehzeit

Fencheltee ist bekannt für seine beruhingende und krampflösende Wirkung im Magen/Darmtrakt. Öfters wird er auch bei Pilzerkrankungen eingesetzt. 

 

Frauenmantel / Alchemilla vulgaris

Inhaltsstoffe:

Wirkung: 

Zubereitung: Aufguss, 20-40 Minuten Ziehzeit

Mit seinen entzündungshemmenden Stoffen hilft Frauenmanteltee die Verdauung und auch die weiteren Organe zu stärken. Er lindert bei krampfartigen Beschwerden der Verdauungsorgane, diese zu lösen und durch den hohen Gehalt an Gerbstoffen wirkt er leicht stopfend bei Magen-/Darmbeschwerden. Bei entzündlichen Prozessen oder Verletzungen im Schnabelinnenbereich ist Frauenmanteltee nützlich. Sehr gerne wird dieser Tee lauwarm getrunken.